FA T2 Mit Enkeln- und Patenkindern im April 1990 nach Israel

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Ursprünglich schon für 1989 geplant, wurde diese Reise aber aufgrund der kritischen politischen Situation und den bürgerkriegsähnlichen Zuständen auf das Folgejahr verschoben und fand vom 8. bis zum 20. April 1990 statt.

Von Anfang an bezog Ruth-Alice alle Reiseteilnehmer in die Vorbereitungen mit ein und bat sie, sich Themen zur Bearbeitung auszusuchen. Ein Bericht vom Vorbereitungswochenende in Stellichte bei Walsrode Silvester 1988/89 dokumentiert die Breite der Themen, mit denen sich die Israel-Reisenden befassten. Ruth-Alice von Bismarck forderte ein „gewisses Engagement“, damit eine Reise „doppelt so schön“ wird, wie sie in einem Brief an die Teilnehmer schreibt. „Touristenmentalität“ war für sie nicht die Haltung, um „das vielschichtige aller Geheimnisse unserer Kultur zu ergründen“. Trotz aller sorgfältigen Vorbereitung von zu Hause aus wäre die Reise ohne die umsichtige Unterstützung und sachkundige Begleitung durch Ruben Moskovitsch nicht so anregend, informativ, fröhlich, kurz: rundum gelungen gewesen.

Die Reise selbst dokumentierten die Teilnehmer und schilderten ihre Eindrücke für je einen Reisetag. So entstanden vielfältige Reiseberichte: am 1. Tag berichtete Livia, am 2. Tag Max, am 3. Tag Esra, am 4. Tag Ines, am 5. Tag Maja, am 6. Tag Anna, den 8. Tag bestritt Großmutter Ruth-Alice, über die Tage 9 und 10 schrieb Friederike und den letzten Tag schilderte Catharina. Das Erlebnis der Besteigung des Mosesberges am 3. Reisetag hielt Ruth-Alice noch einmal fest.

Ein Brief an die „Israel-Seminaristen“ im Vorfeld des Seminars in Stellichte macht deutlich, was Ruth-Alice bewegte und welche Hoffnung sie in die junge Generation setzte: „Ich möchte aussprechen, wie dankbar ich bin, dass Ihr ‒ die junge Generation, das Vertrauen aufgebracht hat, zu kommen. Ohne Euch geht es nicht. Überall auf der Welt trägt Eure Generation […] die Konsequenzen unseres Fehlverhaltens ‒ aber leistet auch ihren Beitrag zur Heilung.“ Die „junge Generation“ sind für sie nicht nur die Enkelkinder, sie fast den Begriff viel weiter und bezieht in ihre Hoffnung auch die palästinensischen Kinder ein, „die eine politische Wende einleiten mit ihrem Steine werfen unter Einsatz ihres Lebens. Nicht nur die schwarzen Kinder in Soweto. Sie sehen das Elend ihrer geknechteten und verstummten Eltern. … Nicht nur die Kinder in Brasilien und anderen südamerikanischen Städten, … die kleine Familien bilden, um für sich selber zu sorgen. Ich meine auch die Kinder, die Spannungen zwischen ihren Eltern früh schon aushalten müssen und überwinden helfen müssen. Oder solche, die verwöhnt u. vergöttert wurden und in hartem Kampf sich einstellen müssen auf die Welt wie sie ist.“

Die Zitate stammen aus Briefen an die Reiseteilnehmer.

Weiterführende Dokumente: Bericht vom Vorbereitungsseminar in Stellichte zum Jahreswechsel 1988/89; Brief an die Teilnehmer; Übersicht Reiseplan; Tagesberichte von Livia; Max, Esra, Ines, Maja, Anna, Ruth-AliceFriederike, Catharina;  Besteigung des Mosesberges.

 

[Bilder sind von der zweiten Enkelkinderreise aus dem Jahre 1998, zudem scanns von Kopien, diese Bilder dienen nur vorübergehend der Veranschaulichung]